Ich habe ca. ein Jahr gebraucht, bis ich mich für das richtige Motorrad entschieden habe.

Es gibt viele verschiedene Marken und Typen. Darunter das richtige Bike zu evaluieren ist nicht einfach, aber durch meine mechanischen Vorkenntnisse stand für mich im Vornherein fest, dass es ein Bike sein sollte mit möglichst wenig elektronischen Schnickschnack. Erschwerend für die Auswahl war natürlich auch unsere Körpergrösse. Anneliese ist 152 cm Gross und ich 168 cm. Die heutigen Enduros werden ja alle gebaut für Leute die mindestens 185 cm messen.

Schlussendlich habe ich die Honda Transalp 650 ausgelesen. Jahrgang 2000, ist dieses Modell nur mit einer elektronischen Zündbox ausgestattet, ansonsten alles mechanisch. Einfach und zuverlässlich, verbrauch um 4,5 - 5,0 lt. pro 100 km.

Ende August 2007 wurde der erste Transalp angeschafft. Rot und fast wie neu. 24'000 km alt.

Die ersten Ausfahrten zeigten dass mein Entschluss richtig war. Das Bike macht richtig Spass zum Fahren. Leicht und Handlich, Sattelhöhe 7 cm zu hoch, aber das kann man anpassen.

Im Herbst 2008 fing ich dann mit dem Umbau an. Zuerst alles demontieren was nicht gebraucht werden würde und dann der ultimative Schnitt. Der hintere Dreieckrahmen fiel der Trennscheibe zum Opfer. Felix meinte ich sollte eine Schablone aus Karton machen, dann würde er den Rahmen schon wieder zusammen schweissen. Also wurde geprobt und geschnitten aber es kam keine richtige Begeisterung auf.

Ich versuchte aus Stahlblech ein Modell zu bauen aber auch dies funktionierte nicht richtig.

Ende Mai 2009 wurde unsere Abreisetermin festgelegt. 26. Oktober 09 ist der Termin. Hilfe!!!

Mitte Juli nimmt Felix sich ein Herz und kommt mitsamt Profi-Tig-Schweissanlage zu mir in die Werkstatt und innerhalb einem Tag nimmt das Bike endlich Form. Danke Felix.

Ich versuche jetzt mit meiner Schweissanlage neue Einstellungen und plötzlich stimmt's. Ich kann schöne Schweissnähte ziehen. Jetzt macht's Spass. Hier ein Blech, dort eine Strebe, jetzt geht's vorwärts. Koffer und Träger vom Touratech werden montiert. Passt.

12-Volt elektrosteckdosen

Anneliese hat sich dafür entschieden, ihr Bike zu Sven Traber zu bringen. Er soll ihr Bike auf ihre Grösse umbauen. Ich zeige Sven Bilder von meinem Umbau und zusammen kreieren wir Lösungen, die Hand und Fuss haben. Sven hat durch seine langjährige Erfahrung auch die nötigen Connection's für Sattelanpassungen und Polstern. Mitte September erfolgt die erste Ausfahrt in den Schwarzwald mit den umgebauten Bike's. Alles hält, Anneliese's Sattel passt, der von meinem Bike muss noch angepasst werden.

Durch den umbau ist der Knieschlusswinkel für mich zu eng geworden. Ich verlängere die Fussrasten mit Flacheisen, biege den Bremshebel zurecht, und verlängere den Schalthebel auch mit Flacheisen. Sieht vielleicht nicht so schön aus, aber jetzt stimmt meine Sitzposition. Noch fehlt der Trägerrahmen für den grossen Alukoffer. Aber durch meine langjährige Sammelleidenschaft ist auch dies für mich kein Problem. Ein bisschen stöbern und schneiden und schweissen und schon ist das Ding geboren.

Jetzt fehlen nur noch die Schlösser. Touratech bietet optional Schlösser zum einbauen an, aber da muss gebohrt und gefrässt werden. Die Kiste von der Firma Zarges hat aber schon Schlösser dran. Ich bestelle bei Hasler 10 gleichschliessende Schlösser. Die sollen am 19. Oktober abholbereit sein. Am 21. Oktober sind noch keine Schlösser da, ich protestiere sehr heftig bei Hasler, meinem Lieferanten und verlange eine sofortige Lösung. Der Verkäufer meint er könnte vielleicht die Schlösser auf mitte November organisieren. Ich verlange den Verantwortlichen, der hat aber Ferien. Er hat einen Notizzettel mit dem Namen des Vertreters der Firma Zarges aber immerhin hinterlegt. Ich telefoniere mit diesem und wie der Zufall es will, er ist gerade in Deutschland beim Hersteller. Er verspricht mir, dass die Schlösser am Freitag, 23. Okt. abholbereit sind. Tatsächlich kann ich die Schlösser gegen Mittag abholen. Am Samstag werden dann die Schlösser eingebaut. Jetzt brauchen wir für alle Koffer nur einen Schlüssel.

Es  wären noch verschiedene offene Ideen für weitere Anpassungen vorhanden, aber der Abfahrtstermin ist da, daher müssen die Anpassungen, wenn wirklich nötig, halt unterwegs gemacht werden.

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