25. September

Bei bedecktem Himmel fuhren wir Richtung Osten. Nachdem wir Sommerset West von früheren Besuchen kennen, wollten wir nun Sommerset East besuchen. Es war so kalt und wir zogen auch die Innenjacken an. Ich wollte noch zur Full Station fahren und tanken, doch Frank meinte, die nächsten 90km bis nach Graff Reinert schaffen wir locker. Ich fahre so 650km mit einem Tank. Meine Tankanzeige zeigt auf 524km, so willigte ich nur ungern ein. Nach 30km wollte Frank's Töff nicht mehr, das Benzin war ausgegangen, das mitten im Nichts. Wir zapften von meinem Töff 3 Liter ab und füllten das Benzin in Frank's Töff. Voller Nervenkitzel ging es mit nur 80kmh zur nächsten Tankstelle, welche noch 60km entfernt war. Mit den letzten Tropfen erreichten wir unser sehr ersehntes Ziel und tankten voll. Dann assen wir einen Lunch und trafen auf 3 Südafrikanische Töfffahrer. Für diese waren wir etwas Spezielles. Wir und unsere Maschinen wurden von allen Seien fotografiert. Von Graff Reinert fuhren wir bei Wind nach Sommerset East, wo wir eine Unterkunft in einem Hotel & Pub fanden. In der Bar sah ich zwei Amarulaflaschen mit Gläsern schön präsentiert. Ich machte mit dem Handy ein Foto und schickte dieses zu meiner Tocher Nadja, da ich wusste, dass sie auch Amarula vermarktet. Sie freute sich sehr darüber, besonders über die twisted sister shot Gläser, die nun auch in Südafrika zu finden sind. Diese Idee der Gläser stammt von ihr. Ich bin sehr stolz auf sie und bin happy. Heute hatten wir 235km auf dem Tacho.

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26. September

Auf der N10 fahren wir nach Port Elisabeth. Ein sehr, sehr starker Wind begleitete uns und unsere Maschinen lagen in einer dauernden Schräglage. In Port Elisabeth bei einem Rotlicht musste ich anhalten. Die Windböhen waren so stark, dass ich meine liebe Not hatte, meinen Töff bei Stillstand aufrecht zu halten. Bei Grün kam ich nicht weg, denn ich musste zuerst meinen Töff mal in die Senkrechte bringen. Die Auto's hupten und ich kämpfte. Beim nächsten Grün gelang mir dann die Weiterfahrt. Crazy, so etwas habe ich noch  nie erlebt! Am Strand fanden wir ein geschütztes Plätzchen und assen einen feinen Fisch. Dann gings weiter der Küste entlang, wieder war der starke Wind unser Begleiter. So zu fahren ist sehr anstrengend. In Jeffreys Bay fanden wir ein B&B gleich neben einem Pub wo wir mit den lokalen Leuten ein Glas Wein tranken. In der Nähe fanden wir ein Restaurant mit Pasta, wo wir eine feine Lasagne genossen. Nach diesen anstrengenden 309km versanken wir in einen tiefen Schlaf.

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27. September

Tanken, Ketten fetten und packen, dann los Richtung Route 62. Die Route 62 in Südafrika ist fast zu vergleichen mit der Route 66 in Amerika. Wieder war es sehr kalt und der Wind hatte auch nicht nachgelassen. Wir machten 3 Kaffeestops, um uns auf zu wärmen. Die Route 62 ist einfach malerisch! Bergketten, grüne Wiesen mit Schafen und Kühen, riesige, blühende Obstplantagen, und den verschiedenen grünen Bäumen. In einem kleinen See badeten sogar Pferde. Idyllisch!! Durch diese malerische Gegend fuhren wir bis Outshorn, wo wir eine vornehme B&B fanden. Zu Fuss konnten wir über den River laufen und fanden dort das Dolce Vita, ein italienisches Restaurant. Dort genossen wir feine Spaghetti mit einem ebenso feinen Rotwein. Nach den 295km mit vielen Eindrücken kehrten wir zufrieden in unsere Unterkunft zurück. Life is beautifull!!!

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28. September

Heute haben wir keine lange Strecke geplant. Wir wollen nach Barrydale zu Leon und Denis. Diese zwei Jungs hatten wir in früheren Afrikareisen schon zweimal besucht und uns dort wohl gefühlt. Sie haben ein B&B mit einem wunderherrlichen Garten. Die R 62 führt uns wieder durch traumhafte Gegenden mit Sicht in die Berge. Die Strassen sind optimal für Harleys, es geht auf und ab mit herrlichen Kurven. Bei Ronnys Sex Shop muss man einfach anhalten. Seit unserem letzten  Besuch vor 5 Jahren hat sich einiges verändert. Es ist alles viel grösser geworden und man findet auch einen Souvenirladen. Marketing ist hier auch kein Fremdwort mehr. Gegen 14:00 Uhr waren wir in Barrydale. Die Jungs freuten sich riesig über unser Eintreffen und teilten uns gleich das schönste Zimmer zu. Hier buchten wir gleich für 2 Nächte, denn wir hatten ja noch Zeit und wollten wieder mal so richtig relaxen. Nach einem eher grossen Willkommensdrink liefen wir in den Town in ein Steakhaus, wo uns ein zartes Filet serviert wurde. Zurück bei den Jungs rundeten wir den Tag mit einem Jack Daniels ab. Gute Nacht.

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29. September

Ein herrlicher, warmer Tag mit viel Sonne hatten wir in vollen Zügen genossen. Wir lagen im Garten und hatten gelesen. Zwischendurch plauderten wir mit Denis und Leon. Am Nachmittag machten wir einen ausgiebigen Spaziergang durch das schöne Barrydale. Es tat mir sehr gut, mal wieder einen Tag ohne Töff fahren einzuschalten. Einfach einmal wieder zu sein und das Erlebte zu verarbeiten.

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30. September

Nach dem feinen Frühstück im Garten verabschiedeten wir uns von Leon und Denis. Wir fuhren über Montagu, Worcester nach Paarl. Eigentlich wollten wir noch nach Franschhoek und noch mindestens 2 Tage in dieser schönen Gegend über verschiedene Pässe kurven. Doch die Kette an Franks Töff machte nicht mehr mit. So fuhren wir auf direktem Weg nach Sommerset West zu meiner Freundin Doris. Sie hatte uns bereits eine Unterkunft bei Wolfgang organisiert. Wolfgang kennen wir auch bereits von früheren Afrikareisen. In seinem Cottage fühlen wir uns wie immer sehr wohl. Nun hatten wir noch 18 Tage Urlaub vor uns. Die Zeit nutzten wir für viele Abklärungen zu treffen und auch die vielen Erlebnisse sowie die unterschiedlichen Eindrücke zu verarbeiten. Wir mieteten bei Thomas und Elke ein Auto, damit wir mobil waren. Bald war klar, dass die Töffs wieder in die Schweiz zurück mussten. Uns fehlten die Einkaufsdokumente der Töffs, um sie hier zu verkaufen. Um sie hier einzuführen und die Verzollungsgebühren zu bezahlen, fehlte uns eine Residenz. Auch hatten wir erst den Rückflug ab Nairobi in die Schweiz fix gebucht. So mussten wir einen Flug von Kapstadt nach Johannisburg und von Johannisburg nach Nairobi buchen. Auf dem Internet fanden wir die GS-Motorreisen GmbH in München. Dort buchten wir die Rückreise für die Töffs. Während dieser Zeit kochten wir selbst oder wurden von Freunden und Bekannten meiner Freundin Doris eingeladen. Frank betätigte sich sogar als Handyman und reparierte ein undichtes Dach sowie versetzte Dachrinnen, damit das Regenwasser optimal genutzt werden kann. Auch wurden wir vom Yachtclub in Gordons Bay eingeladen, wo Frank eine wirklich super Bildershow von unserer Reise präsentierte. Ich genoss einen herrlichen Tag mit meiner Freundin Doris in Kapstadt. Wir haben feinen Sushi gegessen, geplaudert und natürlich die Einkaufsläden heimgesucht. Auch hatte ich die Spaziergänge mit Doris und den Hunden im nahe gelegenen Park immer sehr genossen. Die restliche Zeit hatten Frank und ich einfach zusammen genossen mit Gesprächen, Lesen, Internet surfen und Relaxen. Eine wunderschöne Reise ist zu Ende gegangen. Niemals auf der ganzen Reise wurden wir wirklich bedroht oder hatten Angst. Alle unvorhergesehene Situationen haben wir als Team immer irgendwie gemeistert. Wir sind stolz auf uns. Zurückgeblieben sind viele aufregende Erlebnisse und prägende Eindrücke. Am 6. Oktober hat uns die erschütternde Nachricht über den tödlichen Motorradunfall von unserem grossen Idol Steve Lee erreicht. Jeder für uns hat auf seine Weise um Steve Lee getrauert, nein wir trauern immer noch. Steve, in unseren Herzen lebst Du und Deine Musik immer weiter. Wir konnten unseren Traum erfüllen und 19'500km ohne grössere Zwischenfälle erleben, dafür sind wir sehr dankbar. Deine Lieder haben uns über Laptop und  dem Funk im Helm während der ganzen Reise immer begleitet. Danke!!

 

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